Fledermäuse brauchen Hilfe
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Mythos und Wahrheit
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Noch heute fürchten viele Menschen Fledermäuse als kleine Teufel oder unheimliche Verwandte des Grafen Dracula. Verantwortlich hierfür sind einerseits teilweise Jahrhunderte alte unsinnige Mythen, andererseits die Nachtaktivität und der lautlose Flug dieser kleinen Säugetiere.
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Bei näherem Hinsehen wird jedoch sehr schnell deutlich, dass dieser Ruf völlig unbegründet ist. Im Gegenteil: weder fliegen sie in die Haare noch gibt es unter den europäischen Fledermäusen blutsaugende Arten; bei Fledermäusen handelt es sich um faszinierende, harmlose und sogar ausgesprochen nützliche Tierchen. Als Insektenfresser befreien uns die kleinen Säuger oft von lästigen Plagegeistern. So vertilgt beispielsweise eine kleine Zwergfledermaus bei einem nächtlichen Jagdausflug bis zu 6000 Stechmücken. Wohl dem, der das Glück hat, solche „Zwerge“ an oder im Haus zu beherbergen.
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Die meisten der 21 in Deutschland vorkommenden Arten sind jedoch akut vom Aussterben bedroht und bedürfen des besonderen Schutzes. Die Ursachen für diese dramatische Entwicklung sind fast ausschließlich auf den Menschen zurückzuführen. Deshalb brauchen sie Freunde, die sie schützen und die ihnen helfen, ihre Lebensräume zu sichern. In unserer Region findet man nähere Informationen bei der Koordinationsstelle für Fledermausschutz Nordbaden (Dipl.-Biol. Monika Braun, c/o Staatliches Museum für Naturkunde, Erbprinzenstr. 13, 76133 Karlsruhe E-mail: monikabraun[at]aol.com) oder bei der Arbeitsgemeinschaft Fledermausschutz.
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Fledermäuse in Mosbach und Umgebung
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Auch Mosbach und Umgebung bietet zahlreichen Arten ein Zuhause. In alten ausgefaulten Bäumen und in verlassenen Spechthöhlen beispielsweise finden hier der Abendsegler und das braune Langohr ein Zuhause. Als Gebäudebewohner leben aber auch zahlreiche Arten ganz in unserer Nähe, deren Anwesenheit uns jedoch oftmals verborgen bleibt, da Fledermäuse mit uns Menschen kaum in Kontakt kommen. Durch die bisherige Naturschutz-Arbeit konnten in Mosbach und näherer Umgebung folgende Arten nachgewiesen werden: Zwergfledermaus, Mückenfledermaus, Bartfledermaus, Braunes Langohr und das Große Mausohr.
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Fledermäuse in unserer Nachbarschaft
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Die gebäudebewohnenden Fledermausarten leben schon seit Jahrhunderten in enger Nachbarschaft des Menschen. Sie nutzen meist Dachböden, Fassadenverkleidungen oder Mauerspalten als Quartier zum Schutz vor der Witterung, aber auch für die Geburt und die Aufzucht der Jungtiere, zur Paarung oder zum Winterschlaf. Ein solches Fledermausquartier kann Einzeltiere, aber auch größere Kolonien mit mehreren Hundert Tieren beherbergen.
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Wie jedoch bereits erwähnt, sind Fledermäuse harmlose, insektenfressende Säugetiere. Ihre Ansiedlung in einem Gebäude stellt keinerlei Gefahr für die darin lebenden Menschen dar. Auch an der Bausubstanz richten Fledermäuse keine Schäden an, sondern nutzen nur die vorhandenen Strukturen.
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Nur selten verfliegen sich Einzeltiere oder auch größere Fledermausgruppen in Wohnräume. Sollte dies einmal vorkommen, lassen Sie die Tiere einfach an Ort und Stelle hängen und öffnen Sie über Nacht ein Fenster weit – die Fledermäuse werden im Allgemeinen am nächsten Morgen verschwunden sein.
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Klaus, die Mausohrfledermaus - eine selbsterlebte Tierkindergeschichte mit Happy-End hier klicken
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Noch ein Fall von Fledermaus hier klicken
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Info-Tipp:
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Hier finden Sie umfangreiche Informationen zum Thema:fledermausschutz.de Link
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Eine Webcam in einer Mausohrwochenstube finden Sie hier Man kann der Großen Mausohrfledermaus bei der Jungenaufzucht zusehen.
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