Pressemitteilung, 20. März 2006
|
Jahreshauptversammlung des NABU Mosbach
|
|
Vor vollem Haus eröffnete Peter Baust, der 1. Vorsitzende des NABU-Mosbach, die diesjährige Jahreshauptversammlung im Lamm. Als Gast konnte er Horst Schulz vom NABU-Landesvorstand begrüßen, der über die aktuellen Entwicklungen auf Landesebene berichtete. Zunächst gingen die beiden Vorsitzenden Peter Baust und Heinz Nickolaus auf das zurückliegende Jahr ein und berichteten mit vielen Bildern über die zahlreichen Veranstaltungen und Aktionen aus den Bereichen Öffentlichkeitsarbeit, Biotoppflege, Umweltbildung und Naturerlebnis, mit denen der NABU Mosbach seine satzungsgemäßen Aufgaben eindrucksvoll erledigt hat. Besondere Beachtung fanden die Eulenwanderung im Nüstenbacher Tal, die Vogelstimmenwanderungen in Neckargerach zusammen mit dem Odenwaldclub, die Vogelstimmenwanderungen durch das Heimental bei Rittersbach, die Beteiligungen an der Geoparktour am Schreckberghang und am Jubiläum 700 Jahre Schreckhof, die Exkursion ins Naturschutzgebiet Hochhäuser Weinberge, die Tour rund um den Katzenbuckel mit den NABU-Kollegen aus Waldbrunn, der Naturerlebnistag auf dem Klettenberg im Rahmen des Kinderferienprogramms, der herbstlich geschmückte Informationsstand auf dem Kürbismarkt, das vorweihnachtliche Futterglockenbasteln auf dem Heinrichhof und vieles mehr.
|
Stark beschäftigt hat den NABU auch der Fund des vergifteten Rotmilans im letzten Frühling. Trotz Einschaltung von Presse und Polizei konnte der Verursacher noch nicht dingfest gemacht werden, aber die Wachsamkeit der Naturschützer hat noch nicht nachgelassen. In diesem Zusammenhang dankte Peter Baust den zahlreichen Anrufern, Hinweisgebern und auch den Spendern, die den NABU bei dieser Aufgabe unterstützt haben.
|
Auch der Bericht der für die Finanzen zuständigen Kassenwartin Michaela Hackel wurde beifällig aufgenommen, die Kassenprüfer Dr. Peter Eras und Klaus Junker bescheinigten nicht nur ordnungsgemäße, sondern hervorragende Kassenführung in allen Bereichen. Die Vorstandschaft wurde einstimmig entlastet und bei den anschließenden Neuwahlen unter der Leitung von Dieter von Helmstatt wurden die beiden Vorsitzenden und die beiden Kassenprüfer in ihren Ämtern bestätigt.
|
Der nächste Punkt der Tagesordnung war ein Novum in der Vereinsgeschichte: erstmals gab es Ehrungen für langjährige Mitgliedschaften und besondere Verdienste. „Das hat bisher einfach nicht im Mittelpunkt unserer Aufmerksamkeit gestanden“, erläuterte Peter Baust dazu, „die eigentliche Naturschutzarbeit stand immer im Vordergrund. Aber unsere Mitglieder sind sehr wichtig für uns, sie tragen den Verein, verleihen uns politisches Gewicht und machen den NABU stark. Wir wollen das auch öffentlich honorieren.“ Persönlich konnte er sich für zwanzigjährige Mitgliedschaft bei Gabriele und Martin Brunner sowie Monique und Dieter von Helmstatt bedanken, für dreißig Jahre bei Heinz Nickolaus und Dr. Peter Eras. Die Geehrten erhielten neben Treuenadel und Urkunde ein kleines Präsent. Nicht dabei sein an diesem Abend konnten Angelika Wolters sowie Siegfried und David Uhl, die ebenfalls seit 20 Jahren NABU Mitglieder sind, außerdem Käthe Hilderhof und Hans-Dieter Jost, die den NABU seit dreißig Jahren unterstützen. Zwei besonders verdienten Mitgliedern wurde eine besondere Ehre zuteil: Frau Erna Klinge und Frau Hildegard Maßholder erhielten aus der Hand von NABU Landesvorstandsmitglied Horst Schulz die Goldene Ehrennadel des NABU Baden Württemberg persönlich überreicht.
|
Erna Klinge, heute fast 90-jährig, hat mit ihrem Mann Werner Klinge vor fast 32 Jahren die Ortsgruppe Mosbach des damals noch Deutschen Bundes für Vogelschutz, heute NABU, ins Leben gerufen. Ihr erstes Großprojekt war der Erhalt der ehemaligen Tongrube Dürre Berg in Billigheim, heute noch eines der wertvollsten Schutzgebiete des NABU Mosbach. Frau Klinge war viele Jahre im Vorstand tätig und begleitest die Aktivitäten ihrer Ortsgruppe bis heute mit großem Interesse.
|
Auch Hildegard Maßholder war jahrelang in der Vorstandschaft aktiv. Noch mit fast 80 Jahren kümmerte sie sich um die Mitgliederverwaltung, davor lag die Verantwortung für die Finanzen in ihren sicheren Händen. Mit ihrer profunden Artenkenntnis leitete sie zahlreiche Führungen vor allem durch ihre heimatlichen Neckarzimmerner Weinberge und in ihrem Beruf als Lehrerin hat sie die Liebe zur Natur an ihre Schülerinnen und Schüler weitergeben können.
|
Die gesamte Vorstandschaft schloss sich mit einem Präsent unter dem Applaus aller Anwesenden den Glückwünschen und Gratulationen an.
|
Anschließend berichteten die Leiter der speziellen Artenschutzprogramme des NABU Mosbach von ihrer Arbeit.
|
Unter anderem berichtete Eduard Keller vom Wasseramselprojekt über eine sehr gute Akzeptanz der angebotenen Nisthilfen und einen guten Bruterfolg. Dass dieser interessante Vogel in den Bächen um Mosbach wieder häufiger anzutreffen ist, ist nicht zuletzt den Nistkästen und der Betreuung des NABU Mosbach zu verdanken. Fritz Kaspar, der die Amphibienwanderstrecke bei Lohrbach betreut, berichtet von einem erfreulichen Anstieg der Amphibienzahlen entlang dieser Strecke. Im letzten Jahr konnten fast 2000 Tiere, überwiegend Erdkröten und Grasfrösche, aber auch einige Salamander, gerettet werden. Für die unmittelbar bevorstehende Wandersaison werden noch Helfer gesucht, die abends die Tiere entlang des Zauns einsammeln und über die Straße bringen. Die Fledermausquartiere im Gebiet werden von Martina und Ralf Hausemann betreut. Die Anzahl der Tiere in den großen Wochenstuben scheint weniger zu werden, genaue Zählungen gestalten sich allerdings sehr schwierig. Immer wieder nehmen sie eine Fledermaus als Pflegefall auf, die im Idealfall wieder ausgewildert wird. Zur Zeit befinden sich zwei Dauerpflegefälle in ihrer Obhut, die so schwer verletz sind, dass eine Auswilderung nicht mehr für sie in Frage kommt. Sie werden behutsam in der Öffentlichkeitsarbeit eingesetzt und bieten die sehr seltene Gelegenheit, einmal eine lebende Fledermaus aus nächster Nähe zu betrachten.
|
Abschließend bedankte sich Peter Baust bei allen für die immense Arbeit des vergangenen Jahres. Er verwies auf das vorliegende Programm für das erste Halbjahr 2006, die erste Vogelstimmenwanderung des Jahres wird am 23. April in Neckargerach stattfinden, Treffpunkt um 7:00 Uhr am Rathaus.
|
|
|