Vielleicht schlüpft dieses Jahr ein Uhu
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Jahreshauptversammlung des NABU Mosbach – Landrat lobt vielfältiges Engagement der Vogel- und Naturschützer – Ehrungen
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Von Peter Lahr
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Ein Mammutprogramm absolvierten die 40 Mitglieder des NABU Mosbach (Naturschutzbund Deutschland) am Montagabend im Gasthof „Lamm“. Neben den Jahresberichten der Vorsitzenden sowie der Projektleiter referierte Karl-Wilhelm Beichert über den Turmfalken, den „Vogel des Jahres“. Vereinsvorsitzender Peter Baust ehrte langjährige Mitglieder. In ihren Grußworten würdigten Landrat Dr. Achim Brötel und Bürgermeister Michael Keilbach das ehrenamtliche Engagement der Naturschützer.
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Er komme mit einer gehörigen Portion Neugier und Sympathie, erklärte Landrat Dr. Achim Brötel. Sein erstes Kompliment galt dem aktuellen und gut gestalteten Internetauftritt des NABU. Für das bewundernswert vielfältige Engagement der Naturschützer dankte Dr. Brötel. Der baldige Erhalt des Landesnaturschutzpreises belege die öffentliche Anerkennung.
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Zwar liege Mosbach im Grünen, dennoch fühle sich die Stadt der Umwelt verpflichtet, betonte Bürgermeister Michael Keilbach. Das von der EU ausgezeichnete, betriebliche Umweltmanagement zeige dies. In dem Turmfalke auf dem Rathausturm sah Keilbach einen gern gesehenen Brut-Gast.
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Thematische Schwerpunkte der NABU-Arbeit skizzierte Peter Baust in seinem dank vieler Fotos anschaulichen Jahresrückblick. Im Rahmen der Umweltbildung konnte das Kinderprogramm ausgebaut werden. Die erstmals von der Naturpädagogin Maria Perktold-Heinrich organisierte „Kuh’le Woche“ auf dem Biohof Heinrich wurde bestens angenommen. Auch dieses Jahr sollen verschiedene Freizeiten die „Wald-Werkstatt“ ergänzen.
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Viel Schweiß floss bei der ehrenamtlichen Biotoppflege auf den 16 Hektar zählenden NABU-Schutzgebieten, etwa rund um den Hardhofsee, am Klettenberg oder am Dürren Berg bei Billigheim. Bürgermeister Reinhold Berberich dankte Peter Baust für die gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde. 50 Obstbäume alter Sorten wachsen hier seit drei Jahrzehnten. Wie viele Arbeitsstunden die NABU-Mitglieder in den Erhalt von Biotopen und den angewandten Artenschutz investierten, konnte Baust nicht genau ermitteln: „Bei 5 500 Arbeitsstunden habe ich zu addieren aufgehört.“ Mit Urkunde, Anstecknadel und Präsenten ehrte der Vorsitzende die langjährigen Mitglieder Rene Suhr, Axel Köckert, Kurt Erhardt, Thomas Hillebrand, Brigitte und Adolf Nerger (20 Jahre) sowie Heiko Schöningh, Alfred Hackel, Dr. Jochen Morgenthaler, Dr. Gerd Morgenthaler und Udo Rieth (30 Jahre).
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Wiedergewählt wurde Michaela Hackel im Amt des Kassenwarts. Neue Protokollführerin ist Heike Hüther. Die Öffentlichkeitsarbeit obliegt Barbara Ache. Helga und Werner Schleidt betreuen die Mitglieder.
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Konstant entwickelt sich die Wasseramsel-Population an den Bächen rund um Mosbach, an denen Eduard Keller 33 Niströhren betreut. Entlang der Lohrbacher Strecke wurden im Vorjahr 1 680 Erdkröten, Grasfrösche und Springfrösche sicher über die Straße gebracht. Auch sieben Feuersalamander fanden die Helfer von Fritz Kaspar, denen ein TV-Team über die Schultern blickte. Im NOK flogen 2006 sechs junge Wanderfalken aus. Als „leicht sensationell“ bezeichnete es Heinz Nickolaus, dass seit letztem Jahr vier Uhu- Paare im NOK heimisch sind. Allerdings schlüpfte bislang kein Junges. Acht neue Fledermaus-Quartiere konnten Martina und Ralf Hausemann feststellen. In einem Privathaus in Neckargerach sowie in der Stiftskirche befinden sich zwei große Wochenstuben der bedrohten Mausohr, der größten europäischen Fledermaus.
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