Foto: Pressedienst NABU Baden-Württemberg

 

Rhein-Neckar-Zeitung, 14. März 2007

Wertvolle Arbeit für das ökologische Gleichgewicht geleistet

 

Von Peter Lahr

Der Landesnaturschutzpreis der Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg ging in diesem Jahr auch nach Mosbach. Aus der Hand von Landwirtschaftsminister Peter Hauk erhielten der Mosbacher NABU-Vorsitzende Peter Baust und die mit ihm angereisten Mitglieder des Naturschutzbundes am Montag im Neuen Schloss in Stuttgart die entsprechende Urkunde sowie einen Scheck über 1 000 Euro.

Noch auf der Bühne gratulierten der SPD-Landtagsabgeordnete Karl-Heinz Joseph und Landrat Dr. Achim Brötel. Die Mosbacher Naturschützer teilen sich den alle zwei Jahre vergebenen Preis mit 17 weiteren Gruppen und Einzelpersonen aus dem Ländle. "Konsequent dabei – langjährige Naturschutzarbeit", lautete das Motto des 13. Naturschutzpreises.

Dass die Mosbacher Naturschützer mit der Bahn anreisten, versteht sich fast von selbst. Dass der strahlend blaue Himmel und die frühlingshaften Temperaturen die Reisenden nicht erst im Schlosspark in ausgezeichnete Stimmung versetzten, ebenfalls. Mit swingendem Big-Band-Sound umrahmten die jungen Musiker des Nürtinger Hölderlin-Gymnasiums die Preisübergabe und sorgten zusätzlich für gute Laune unter den rund 150 Gästen. Drei Fernsehkameras und reichlich angereiste Journalisten unterstrichen die Atmosphäre des Besonderen.

"Es gibt viele Aktivitäten, die über das Heute hinausweisen", freute sich Manfred Fehrenbach, der Geschäftsführer der Stiftung Naturschutzfonds. Das Engagement der Naturschützer stelle einen wertvollen Gegenpol zum Egoismus in unserer Gesellschaft dar.

"Baden-Württemberg ist geprägt durch eine Vielzahl verschiedener Lebensräume und zeichnet sich durch eine große Vielfalt an Pflanzen und Tieren aus", betonte Landwirtschaftsminister Peter Hauk. Die reiche Kultur- und Naturlandschaft zu schützen, sei zwar die Aufgabe der Landesregierung – etwa mit dem ab 2008 sukzessive umzusetzenden Aktionsplan zur Sicherung der Bio-Diversität – doch wichtig sei es, auch die Bevölkerung hierfür zu sensibilisieren. Viele Ehrenamtliche leisteten einen wesentlichen Beitrag zum Erhalt der Umwelt.

Über 60 Streuobstwiesen-Initiativen gebe es derzeit in Baden-Württemberg. Zwei davon wurden am Montag ausgezeichnet. Nicht abfinden wollte sich Minister Hauk damit, dass bereits die Hälfte des Apfelsaftkonzentrats aus China kommt: "Wir müssen an dieser Baustelle etwas tun", gemahnte er und unterstrich, er wolle den Streuobstwiesen im "Masterplan Vermarktung" einen besonderen Platz einräumen.

Die stolze Zahl von 84 Bewerbern wertete Hauk als Zeichen dafür, dass das Interesse am Naturschutz groß geblieben sei. Die Preisträger des mit insgesamt 15000 Euro dotierten Naturschutzpreises forderte der Minister auf, ihre Projekte auch in Zukunft fortzuführen: "Bleiben Sie mit diesem Engagement dabei und geben Sie Ihre Begeisterung weiter." Der Landesregierung sei es wichtig, dass der Naturschutz keine gesellschaftliche Randerscheinung bleibt. Die Preisträger leisteten eine wertvolle Arbeit, die im Interesse des ökologischen Gleichgewichts wichtiger denn je sei.

Der NABU Mosbach wurde für sein Flächensicherungs- und Flächenpflegekonzept ausgezeichnet. Seit 1974 erwarb und pachtete der Verein über 13 Hektar Streuobstwiesen, Feuchtgebiete und Halbtrockenrasen. "Wenn uns jemand ein Feuchtgebiet anbietet, schlagen wir zu", versprach Peter Baust, befragt auf die Verwendung des Preisgeldes. Der Landesnaturschutzpreis stellt nach zwei Umweltpreisen der Stadt Mosbach sowie einem Umweltpreis des Neckar-Odenwald-Kreises die bedeutendste Ehrung des NABU dar. "Das ist schon ein anderes Kaliber", drückte Peter Baust seine Freude treffend aus.

 

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